Sonderausstellung «Aux Armes! Die Waffensammlung des Napoleonmuseums»

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Das Napoleonmuseum auf dem Arenenberg zeigt verschollen geglaubte Sammlung. Der französische Kaiser Napoleon III. stand Kriegen nachweislich distanziert gegenüber. Als Technik-Nerd seiner Zeit konstruierte und sammelte er gleichzeitig mit grosser Hingabe Waffen. Noch auf dem schweizerischen Arenenberg im Exil lebend schrieb er als junger Mann mit dem «Handbuch der Artillerie» ein Standardwerk des 19. Jahrhunderts. Diese in Vergessenheit geratene Leidenschaft des Kaisers greift das Napoleonmuseum mit der diesjährigen neuen Sonderausstellung auf.

Neben technischen Finessen faszinierte Napoleon III. vor allem das handwerkliche Können der Büchsenschmiede. Gerne liess er sich prachtvolle Waffen schenken oder gab solche in Auftrag, um sie seinerseits zu verschenken oder neue Techniken zu erproben. Darüber hinaus erwarb er grosse Privatsammlungen. Entsprechend muss die private Waffensammlung Napoleons III. enorme Ausmasse besessen haben. Sie gilt in der Fachwelt bis auf wenige Stücke als verschollen. Doch das stimmt nicht ganz! Im Depot des Napoleonmuseums auf Arenenberg schlummern gut behütet 92 Waffen aus der kaiserlichen Sammlung. 79 Stück davon kamen durch die Schenkung von Kaiserin Eugénie in den Besitz des Kantons Thurgau.
0501 Schweizerische Perkussionspistole um 1865 Napoleonmuseum ArenenbergSchweizerische Perkussionspistole um 1865 Pistolenkasten mit Zubehör von Büchsenmacher Heinrich Ammann aus Ermatingen Bild Napoleonmuseum Arenenberg
Diese bisher nur Insidern bekannte und zugängliche Sammlung hat der Schweizer Historiker Jürg A. Meyer mit dem Spezialgebiet «Historische Waffen» in langjähriger Kleinarbeit analysiert und neu inventarisiert. Jetzt, nach Abschluss seiner Arbeit, werden die handwerklich und kunsthandwerklich eindrucksvollsten Stücke der Öffentlichkeit präsentiert. Gezeigt wird ein Querschnitt der nachvollziehbaren kaiserlichen Sammlungen: 35 sehr unterschiedliche Waffen aus dem 17. bis ins 19. Jahrhundert nebst dazugehörigen Werkzeugen. Luntenbüchsen, Steinschlossgewehre, Hinterlader, Revolver, Säbel, Degen, aber auch eine raffinierte Attentatswaffe, als Spazierstock getarnt. Bei den präsentierten Objekten handelt es sich um Waffen aus europäischer, nordamerikanischer und türkisch-osmanischer Produktion.

Bei dem Besuch der Ausstellung kommen Liebhaber feinster Kunstschmiedearbeiten genauso auf ihre Kosten, wie an historischen Waffen Interessierte. Grosse Glasflächen ermöglichen eine Präsentation, die es erlaubt, Verzierungen und technische Raffinesse ganz aus der Nähe zu betrachten. Ein Glossar sowie zeitgenössische Konstruktionszeichnungen vermitteln weiteres Hintergrundwissen zur Arenenberger Sammlung, ihrem Inhalt und der Entwicklung von Handfeuerwaffen.

0501 Louis Napoleon als Hauptmann der Berner Artillerie Aquarell v Felix Cottreau um 1834 Napoleonmuseum ArenenbergLouis Napoleon als Hauptmann der Berner Artillerie Aquarell von Felix Cottreau um 1834 Bild Napoleonmuseum Arenenberg
Sonderausstellung 27.04. bis 31.10.22
«Aux Armes! Die Waffensammlung des Napoleonmuseums» 


Napoleonmuseum Arenenberg CH-8268 Salenstein
Telefon +41 (0)58 345 74 10, www.napoleonmuseum.ch 

Eintrittspreise

Sonderausstellung im Cinéma und Besuch des Schlosses:
Erwachsene: 15 Franken |
Kinder und Jugendliche (6 -16 Jahre): 5 Franken |
Kinder unter 6 Jahren kostenlos |
Familien (2 Erwachsene und 2 Kinder) 32 Franken |
Jahreskarte 35 Franken
Mit Schweizer Museumspass oder Raiffeisen Karte (Member Plus): kostenlos


Öffnungszeiten

Museum: 18. April bis einschl. September: täglich 10:00 - 17:00 Uhr
Bistro: Täglich von 7:00 - 21:00 Uhr






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